Kesseböhmer Warenpräsentation

Etwa 90 verschiedene Artikel durchlaufen täglich die für circa 25 Farben ausgelegte Pulverbeschichtungsanlage der Kesseböhmer Warenpräsentation GmbH & Co. KG in Bohmte. Jetzt hat das Unternehmen neu investiert und der alten, aus dem Jahr 1976 stammenden und zuletzt 2000 renovierten Anlage eine neue zur Seite gestellt. Ziel ist es, die Kapazität zu steigern und Stillstandzeiten bei den Farbwechseln zu reduzieren.

Der Investition waren intensive Studien vorausgegangen, in denen Kesseböhmer verschiedene Konzepte, wie Power & Free, Shuttle oder Verschiebekabinen, auf den Einsatz im Bohmter Werk prüfte. Als effizienteste Lösung kristallisierte sich eine Zwei-Ketten-Anlage mit zwei Kabinen heraus. Beide Ketten laufen voll synchronisiert und werden permanent und abwechselnd mit Bauteilen beladen. Jede Kette ist einer der beiden Kabinen fest zugeordnet, so dass der Farbwechsel in einer Kabine zeitlich parallel zum Beschichten von Bauteilen in der anderen Kabine erfolgen kann. Um beide Kabinen und Ketten unterscheidbar zu machen, tauften Mitarbeiter und Servicetechniker eine Kette-Kabine-Kombination „Pablo“, die andere „Leo“.

Die alte Anlage bleibt erhalten. Sie steht nach ihrer Umrüstung auf moderne Ketten-Antriebe in direkter Nachbarschaft zur neuen in einer bestehenden Halle. Sie ist so bei Kapazitätsspitzen einsetzbar und hilft, Ausfälle zu vermeiden. Kesseböhmer sieht sich so gut gerüstet für weiteres Wachstum.

Im Rahmen der Neuinvestition schenkte das Unternehmen den Themen Energieeffizienz und Umweltschutz große Aufmerksamkeit. So steht der Pulver-Einbrennofen der Anlage bewusst in der Mitte der Halle, um Wärmeverluste zu vermeiden: Die Bauteile fahren von unten in den Ofen und dort auch wieder heraus; die warme Luft bleibt im Ofen. Das verwendete Wasser wird darüber hinaus in einer Aufbereitungsanlage per Vakuumdestillation gereinigt.

Der Aufbau der neuen Anlage erfolgte zwischen Oktober 2016 und April 2017 während der laufenden Fertigung. Die gute Zusammenarbeit mit den Lieferanten Heimer Lackieranlagen und Industrielufttechnik GmbH & Co. KG, Bielefeld, und J. Wagner GmbH, Markdorf, sorgte für einen problemfreien und termintreuen Projektablauf.